Die verschiedenen Darlehensarten und ihre Unterschiede

Die Verwirrung ist oft groß: Autofinanzierung, Tilgungs- oder Flexdarlehen, Bausparen, Familienkredit oder Förderkredit - kaum jemand weiß, was sich hinter den Namen verbirgt, und das hat einen guten Grund. Banken dürfen nämlich ihre Angebote mit klangvollen Namen versehen und Ihnen erst später erklären, was für einen Vertrag Sie überhaupt abschließen. Im Grunde gibt es nämlich nur einige wenige Darlehensarten, die sich in der Art der Rückzahlung, Zinsbindung oder anderen Modalitäten unterscheiden.

 

Das Annuitätendarlehen

euroscheine© Andreas Hermsdorf / pixelio.deDas Annuitätendarlehen ist eine beliebte Art der Immobilienfinanzierung und wird auch oft umgangssprachlich "Ratenkredit" genannt. Das Wort "Annuität" beschreibt die regelmäßige Zahlung, die der Kunde für die Tilgung aufbringt. Das Besondere: Die Annuität wird bei Abschluss des Vertrages festgelegt und bleibt in der Regel über die gesamte Laufzeit gleich. Die Annuität tilgt gleichzeitig Zinsen und Darlehensbetrag, wobei sich die Gewichtung über die Zeit verändert, da die Restschuld abnimmt. Der Zinssatz wird üblicherweise für eine bestimmte Laufzeit (5 bis 15 Jahre) vereinbart. Danach wird die Zinsbindung neu mit der Bank verhandelt. Die Höhe des Tilgungssatzes beträgt mindestens 1%, kann aber ebenfalls frei verhandelt werden. Vorteile dieser Geldaufnahme sind die konstante Belastung und eine, im Vergleich zu anderen Angeboten, niedrige Anfangsbelastung. Langfristig wird es oft für Baufinanzierungen genutzt, kurzfristig meist für Konsumkredite. Die lange Zinsbindung kann sich in Hochzins-Perioden als Nachteil erweisen; sind die Zinsen relativ niedrig, punktet sie wiederum. Mehr zu diesen Themen auch im kostenlosen Ratgeber der Kreditzentrale.

 

Das Tilgungsdarlehen

Ein Tilgungsdarlehen wird gerne im geschäftlichen Bereich genutzt, aber auch Verbraucherkredite sind möglich. Die Rückzahlung des Auszahlungsbetrages erfolgt in festgelegten Sätzen, die Zinsen aber werden separat getilgt. Da durch die Rückzahlungen die Restschuld immer weiter sinkt, wird auch der zu zahlende Zinsbetrag immer kleiner. Ein Tilgungskredit ist demnach für seine hohe Anfangsbelastung bekannt, später werden die Gesamtraten immer kleiner. Es ist besonders im geschäftlichen Bereich sehr beliebt, da die gleichbleibenden Tilgungsraten (ohne Zinsen) der Abschreibung entsprechen können.

 

Das Fälligkeitsdarlehen

Es wird selten genutzt, ist aber besonders beliebt, wenn man weiß, dass in der nächsten Zeit kaum Kapital zur Rückzahlung zur Verfügung steht. Die Abzahlung erfolgt nicht durch Raten, sondern durch einen festgelegten Rückzahlungstermin. Lediglich die Zinsen werden monatlich oder jährlich zurückgezahlt. Das Fälligkeitsdarlehen wird selten einzeln abgeschlossen, sondern gerne in Verbindung mit Bausparverträgen oder Lebensversicherungen genutzt. Weiß man also, dass ein Bausparvertrag in 5 Jahren fällig ist, schließt man den Kredit ab, um genau diesen Bausparvertrag dann zu nutzen, um den Betrag später voll zu tilgen. Es ist generell eine eher teure Art von Finanzierung, die Zinsen können relativ hoch sein und außerdem variabel. Die Banken können dann Zinsen nach freiem Ermessen anpassen.  

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