Versicherungen

Hausratversicherung in Deutschland: Ein umfassender Leitfaden

Wann sich der Abschluss lohnt und was Sie beachten sollten

Key Points
  1. Absicherung gegen Feuer, Wasser, Einbruch und Naturgefahren ab 35 Euro jährlich
  2. Versicherungssumme von etwa 650 Euro pro Quadratmeter empfohlen
  3. Besonders sinnvoll für Familien, Eigentümer und Besitzer wertvoller Gegenstände

Was ist eine Hausratversicherung?

Die Hausratversicherung ist eine Versicherungsform, die den beweglichen Besitz innerhalb der eigenen vier Wände gegen verschiedene Schäden absichert. Sie schützt das gesamte Hab und Gut, das sich in der Wohnung oder im Haus befindet - von Möbeln über elektronische Geräte bis hin zu Kleidung und Schmuck.

Laut Finanztip sind mit einer Hausratversicherung "Schäden durch bestimmte Ereignisse an Deinem beweglichen Hab und Gut versichert: Möbel, Teppiche, Bücher oder Kleidung." Die Versicherung greift bei Schäden, die durch definierte Ereignisse verursacht werden, und ersetzt in der Regel den Neuwert der beschädigten oder zerstörten Gegenstände.

Grundlegende Leistungen der Hausratversicherung

Die Hausratversicherung bietet Schutz gegen eine Reihe von Gefahren. Zu den Standardleistungen, die in nahezu jeder Hausratversicherung enthalten sind, gehören:

1. Feuer und Explosion

Schäden durch Brände, Explosionen und Implosionen werden von der Hausratversicherung abgedeckt. Dies umfasst sowohl direkte Feuerschäden als auch Folgeschäden durch Löschwasser oder Rauch.

2. Leitungswasser und Frost

Die Versicherung leistet bei Schäden, die durch austretendes Leitungswasser entstehen, etwa bei einem Rohrbruch oder einem undichten Wasserhahn. Auch Frostschäden an Wasserleitungen sind in der Regel abgedeckt.

3. Einbruchdiebstahl, Raub und Vandalismus

Wenn Einbrecher in die Wohnung eindringen und Gegenstände stehlen oder beschädigen, kommt die Hausratversicherung für den Schaden auf. Auch Vandalismusschäden, die im Zusammenhang mit einem Einbruch entstehen, sind versichert.

Die Verbraucherzentrale bestätigt: "Die Hausratversicherung bietet Schutz gegen die Gefahren Feuer, Leitungswasser, Einbruchdiebstahl, Raub, Vandalismus und Naturgefahren wie Sturm und Hagel. Versichert ist der gesamte Hausrat."

4. Naturgefahren: Sturm und Hagel

Schäden durch Sturm (ab Windstärke 8) und Hagel sind in der Grunddeckung enthalten. Dies umfasst beispielsweise Schäden durch umstürzende Bäume oder eingeschlagene Fensterscheiben.

Was ist versichert?

Die Hausratversicherung schützt den gesamten beweglichen Hausrat, der sich in der Wohnung oder im Haus befindet. Verivox erklärt: "Die Hausratversicherung schützt immer Ihren gesamten beweglichen Hausrat. Sie zahlt immer dann, wenn Ihre privaten, beweglichen Sachen im Haushalt durch Schäden wie austretendes Leitungswasser, Feuer sowie Einbruch oder Diebstahl beschädigt werden."

Zu den versicherten Gegenständen gehören:

  • Möbel und Einrichtungsgegenstände: Schränke, Tische, Stühle, Betten, Teppiche, Gardinen etc.
  • Elektronische Geräte: Fernseher, Computer, Smartphones, Haushaltsgeräte wie Kühlschrank, Waschmaschine etc.
  • Kleidung und persönliche Gegenstände: Kleidungsstücke, Schuhe, Taschen etc.
  • Wertsachen: Schmuck, Uhren, Kunstgegenstände (oft mit Entschädigungsgrenzen)
  • Bargeld und Wertpapiere: In begrenztem Umfang
  • Sportgeräte und Hobbyzubehör: Fahrräder, Musikinstrumente etc.
  • Balkonkraftwerke: Kleine Solaranlagen auf dem Balkon

Die Versicherung ersetzt in der Regel den Neuwert der beschädigten oder zerstörten Gegenstände. Das bedeutet, dass der Versicherte den Betrag erhält, der notwendig ist, um einen gleichwertigen neuen Gegenstand zu kaufen, unabhängig vom Alter des beschädigten Objekts.

Was ist nicht versichert?

Trotz des umfassenden Schutzes gibt es einige Ausschlüsse und Einschränkungen bei der Hausratversicherung:

1. Gebäudeschäden

Die Hausratversicherung deckt keine Schäden am Gebäude selbst ab. Hierfür ist eine separate Wohngebäudeversicherung erforderlich, die in der Regel vom Eigentümer abgeschlossen wird.

2. Kraftfahrzeuge und Zubehör

Kraftfahrzeuge und deren Zubehör sind in der Regel nicht über die Hausratversicherung versichert, sondern müssen separat versichert werden.

3. Bestimmte Schadenursachen

Nicht alle Schadenursachen sind abgedeckt. Beispielsweise sind Schäden durch Krieg, innere Unruhen oder Kernenergie in der Regel ausgeschlossen.

4. Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit

Schäden, die vorsätzlich herbeigeführt wurden, sind nicht versichert. Bei grober Fahrlässigkeit kann die Versicherungsleistung gekürzt werden, wobei viele moderne Tarife mittlerweile auch grobe Fahrlässigkeit mitversichern.

5. Elektronikschäden ohne äußere Einwirkung

Defekte an elektronischen Geräten, die ohne äußere Einwirkung entstehen (z.B. Verschleiß oder technische Defekte), sind nicht durch die Hausratversicherung abgedeckt.

6. Wasserschäden an elektronischen Geräten außerhalb der Wohnung

Die Verbraucherzentrale Niedersachsen weist darauf hin: "Wenn das Handy durch einen Wasserschaden wie etwa Swimmingpool-Wasser unbrauchbar geworden oder auch ganz im Meer versunken ist, ist mit einer Erstattung aus der Hausratversicherung nicht zu rechnen. Die eigene Hausratversicherung würde nur dann zahlen, wenn das Handy beispielsweise in der Wohnung durch einen Rohrbruch im Leitungswassersystem zu Schaden gekommen ist."

Kosten einer Hausratversicherung

Die Kosten für eine Hausratversicherung variieren je nach verschiedenen Faktoren. Laut DA Direkt hängen "die Kosten für Ihre Hausratversicherung von der Wohnfläche, Ihrem Wohnort und den gewählten Leistungen ab."

Einflussfaktoren auf die Kosten

  1. Wohnfläche und Versicherungssumme

    Die Größe der Wohnung oder des Hauses ist ein wesentlicher Faktor bei der Berechnung der Versicherungsprämie. Je größer die Wohnfläche, desto höher in der Regel auch die Versicherungssumme und damit die Prämie.

    Der ADAC erklärt: "Die Höhe der Versicherungssumme bestimmt maßgeblich den Beitrag in der Hausratversicherung. Im Schadenfall erstattet die Hausratversicherung die angefallenen Kosten des beschädigten/zerstörten Hausrats bis zur vereinbarten Versicherungssumme."

  2. Wohnort und Risikobewertung

    Der Standort der Wohnung oder des Hauses spielt eine wichtige Rolle bei der Beitragsberechnung. In Gebieten mit erhöhtem Einbruchsrisiko oder häufigen Naturereignissen wie Überschwemmungen sind die Prämien in der Regel höher.

    Der ADAC erläutert weiter: "Versicherer nutzen sogenannte Zürs-Zonen, um das Risiko für Überschwemmung oder andere Naturgefahren einzustufen. Es gibt 4 Zürs-Zonen - je höher die Zone für das Gebäude, in dem Sie wohnen, desto größer das Risiko. Entsprechend höher sind schließlich die Kosten in der Hausratversicherung."

  3. Gewählter Leistungsumfang

    Die Wahl zusätzlicher Leistungen und Deckungserweiterungen wirkt sich auf die Höhe der Prämie aus. Dazu gehören beispielsweise erweiterte Deckungen für Fahrraddiebstahl, Überspannungsschäden oder Elementarschäden.

  4. Selbstbeteiligung

    Die Vereinbarung einer Selbstbeteiligung kann die Prämie senken. Bei einer Selbstbeteiligung trägt der Versicherte einen Teil des Schadens selbst, in der Regel einen festen Betrag pro Schadensfall.

    Durchschnittliche Kosten

    Die Kosten für eine Hausratversicherung können stark variieren. Verivox gibt an: "Die Kosten für eine Hausratversicherung berechnen sich je nach Wohnfläche und Leistungsumfang und liegen im Schnitt bei 35 Euro pro Jahr."

    Kopf Versicherungen bietet eine detailliertere Einschätzung: "Eine günstige Hausratversicherung für eine kleine Wohnung gibt es bereits für unter 20 EUR im Jahr. Die Leistungen der Tarife in dieser Preisklasse sind teils beachtlich. Bei einer größeren Wohnung oder einem Haus liegen die Hausratversicherung Kosten jährlich entsprechend höher."

    Für eine durchschnittliche Wohnung nennt Kopf Versicherungen folgendes Beispiel: "Eine 85 Quadratmeter große Wohnfläche mit einer entsprechenden Versicherungssumme kostet jährlich etwa 25 Euro bis 150 Euro. Diese Summe variiert jedoch, je nach Anschrift, Versicherungsumfang, Anbieter und Tarif."

    Die Stiftung Warentest hat in einem Test 260 Tarife für Hausratversicherungen von 89 Anbietern verglichen und festgestellt: "Die Preise und Leistungen für die Policen gehen weit auseinander. Teure Tarife kosten bis zu siebenmal so viel wie günstige."

    Berechnung der Versicherungssumme

    Die korrekte Berechnung der Versicherungssumme ist entscheidend, um im Schadensfall ausreichend abgesichert zu sein und eine Unterversicherung zu vermeiden.

    Methoden zur Wertermittlung

    Es gibt zwei Hauptmethoden zur Ermittlung der Versicherungssumme:

    1. Pauschale Wertermittlung

      Bei dieser Methode wird ein Pauschalwert pro Quadratmeter Wohnfläche angesetzt. Die Verbraucherzentrale erklärt: "Diese Mindestversicherungssumme beträgt meist 650 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche."

      DA Direkt bestätigt: "Bei der pauschalen Wertermittlung setzen Versicherer einen Wert pro Quadratmeter an (zwischen 500 und 750 Euro, Experten empfehlen 650 Euro pro Quadratmeter)."

    2. Exakte Wertermittlung

      Bei dieser Methode wird der tatsächliche Neuwert des gesamten Hausrats ermittelt. Dies erfordert eine detaillierte Auflistung aller Gegenstände und deren Wert.

      DA Direkt beschreibt: "Bei der exakten Wertermittlung müssen Sie den tatsächlichen Neuwert Ihres Hausrats angeben."

Vermeidung von Unterversicherung

Eine Unterversicherung liegt vor, wenn die vereinbarte Versicherungssumme niedriger ist als der tatsächliche Wert des Hausrats. Im Schadensfall kann dies dazu führen, dass die Versicherung die Leistung anteilig kürzt.

Die Verbraucherzentrale warnt: "Wichtig ist, eine zu niedrige Versicherungssumme zu vermeiden, um im Schadensfall nicht unterversichert zu sein."

Um eine Unterversicherung zu vermeiden, bieten viele Versicherer einen Unterversicherungsverzicht an, wenn die empfohlene Quadratmeter-Pauschale eingehalten wird. In diesem Fall verzichtet die Versicherung auf die Prüfung einer möglichen Unterversicherung.

Für wen lohnt sich eine Hausratversicherung?

Die Frage, ob sich eine Hausratversicherung lohnt, hängt von verschiedenen Faktoren ab und muss individuell beantwortet werden. Finanztip gibt eine grundlegende Empfehlung: "Eine Hausratversicherung ist immer dann sinnvoll, wenn Du den Verlust Deines Hausrates nicht selbst bezahlen kannst oder willst. Überlege, wie viel Dein Hausrat wert ist und ob Du ihn im Schadensfall problemlos neu kaufen könntest."

Generelle Empfehlungen

Eine Hausratversicherung ist besonders empfehlenswert für:

    1. Personen mit wertvollem Hausrat

      Je wertvoller der Hausrat, desto sinnvoller ist eine Absicherung. Dies gilt insbesondere für Haushalte mit hochwertigen Möbeln, teurer Elektronik oder wertvollen Sammlungen.

    2. Familien

      Familien haben in der Regel einen umfangreicheren Hausrat als Single-Haushalte und könnten im Schadensfall mit erheblichen finanziellen Belastungen konfrontiert sein.

    3. Eigentümer von Eigentumswohnungen oder Häusern

      Wohneigentümer haben oft einen wertvolleren und umfangreicheren Hausrat als Mieter und tragen zudem die Verantwortung für die Instandhaltung ihrer Immobilie.
    4. Personen in Risikogebieten

      Menschen, die in Gebieten mit erhöhtem Risiko für Einbrüche, Brände oder Naturereignisse leben, profitieren besonders von einer Hausratversicherung.

Tarifcheck betont: "Die private Hausratversicherung ist keine Pflichtversicherung, ein Abschluss ist jedoch äußerst ratsam. Im Ernstfall schützt die Police Versicherte womöglich vor dem finanziellen Ruin."

Spezifische Zielgruppen

Studenten

Für Studenten stellt sich die Frage nach einer Hausratversicherung in besonderer Weise. CosmosDirekt erklärt: "Auch Studenten besitzen wertvolle Gegenstände. Wenn diese durch einen Brand zerstört oder von Einbrechern gestohlen werden, ist der Schaden mit BAföG oder Nebenjob-Verdienst oft nicht auszugleichen."

Die Empfehlung hängt jedoch stark von der Wohnsituation ab:

  • Studenten in eigener Wohnung mit wertvollem Besitz

    CosmosDirekt rät: "Falls Studenten teure Unterhaltungselektronik besitzen und sich in der Wohnung viele Haushaltsgeräte wie Kühlschrank, Waschmaschine, Trockner und Herd befinden, dann ist eine Hausratsversicherung auch für Studenten mit geringem Einkommen empfehlenswert."

  • Studenten im Wohnheim

    "Anders sieht es aus, wenn Studenten längerfristig im Studentenwohnheim mit schlichter Ausstattung wohnen. Dann lohnt sich eine Hausratversicherung für Studenten kaum. Die Zimmer und Gemeinschaftsküchen sind möbliert und oft werden Waschmaschinen im Keller bereitgestellt. Das Studentenwerk verpflichtet sich, eine Grundausstattung zu gewährleisten – selbstverständlich auch nach unerwarteten Bränden oder Diebstählen."

  • Studenten, die noch bei den Eltern gemeldet sind

    Versifair weist darauf hin: "In einigen Fällen aber benötigen die Studierenden keinen eigenständigen Vertrag, sondern können sich über ihre Eltern absichern."

Finanztip fasst zusammen: "Ob sich eine Hausratversicherung für Studenten lohnt, hängt vom Sachvermögen und der jeweiligen Wohnungssituation ab. Wenn Du viel Geld in Deine Einrichtung gesteckt hast, ist eine Hausratversicherung sinnvoll."

Singles und Geringverdiener

Für Singles und Personen mit geringem Einkommen gilt eine ähnliche Überlegung wie für Studenten. Entscheidend ist der Wert des Hausrats und die finanzielle Möglichkeit, diesen im Schadensfall selbst zu ersetzen.

Versifair bemerkt: "Wer nur ein paar alte Möbel besitzt, benötigt nicht zwangsweise eine Hausratversicherung. Sobald aber teureres oder neuwertiges Inventar vorhanden ist, Elektrogeräte und sogar Wertsachen, ist die Hausratversicherung sinnvoll."

Wann lohnt sich eine Hausratversicherung nicht?

Es gibt Situationen, in denen eine Hausratversicherung möglicherweise nicht die beste Investition darstellt:

  1. Geringer Wert des Hausrats

    Wenn der Gesamtwert des Hausrats relativ niedrig ist und im Schadensfall problemlos aus eigenen Mitteln ersetzt werden könnte, ist eine Hausratversicherung möglicherweise nicht notwendig.

  2. Temporäre Wohnsituationen

    Bei sehr kurzfristigen Wohnsituationen oder häufigen Umzügen kann der Abschluss einer Hausratversicherung unter Umständen unverhältnismäßig sein.

  3. Bereits bestehender Versicherungsschutz

    In manchen Fällen besteht bereits Versicherungsschutz über andere Policen, beispielsweise über die Eltern oder Partner. Eine zusätzliche eigene Versicherung wäre dann redundant.

  4. Sehr hohe Selbstbeteiligung

    Wenn die Selbstbeteiligung sehr hoch angesetzt ist, um die Prämie zu senken, könnte dies den Nutzen der Versicherung in Frage stellen, da kleinere Schäden ohnehin selbst getragen werden müssten.

Verhalten im Schadensfall

Im Falle eines Schadens ist es wichtig, richtig zu handeln, um den vollen Versicherungsschutz zu erhalten.

Sofortmaßnahmen

Die Verbraucherzentrale NRW empfiehlt: "Betroffene müssen Hausrat und Gebäude vor weiteren Schäden bewahren, also bei Wasserschäden beispielsweise den Haupthahn abdrehen."

Dokumentation des Schadens

"Vor dem Aufräumen aber sollten Sie aber alles fotografieren, besser noch filmen und eine Schadensliste erstellen mit allen zerstörten oder beschädigten Gegenständen. Idealerweise fügen Sie Einkaufsbelege hinzu. Sind diese nicht mehr vorhanden, sollten Sie den ungefähren Zeitpunkt der Anschaffung und den Neupreis aus dem Gedächtnis aufschreiben."

Meldung an die Versicherung

Der Schaden sollte so schnell wie möglich der Versicherung gemeldet werden. Bei Einbruch oder Diebstahl ist zudem eine Anzeige bei der Polizei erforderlich.

Die Verbraucherzentrale erklärt für den Fall eines Einbruchs: "Wenn eingebrochen wird, ersetzt eine Hausratversicherung die Schäden. Dazu ist es notwendig, so schnell wie möglich eine so genannte Stehlgutliste einzureichen. Am besten notieren und fotografieren Sie schon vorab wertvolle Gegenstände, um im Ernstfall die Infos schnell parat zu haben."

Häufige Probleme bei der Schadensregulierung

Die Verbraucherzentrale NRW weist auf mögliche Schwierigkeiten hin: "Ob Einbruch oder Brand, ob Unfall oder Überschwemmung – wer einen Schaden zu beklagen hat, der kann durchaus erleben, dass die Versicherung ganz anders reagiert als erwartet. Oft etwa decken die Policen nicht alle Risiken ausreichend ab. Mal moniert die Gesellschaft, der Schaden sei erst nach der Frist gemeldet worden. Mal hat der Kunde versäumt, bei einem Hausratsschaden die unabdingbare Liste aller zerstörten und entwendeten Utensilien einzureichen."

Aktuelle Entwicklungen und Trends

Klimawandel und Hausratversicherung

Der Klimawandel hat zunehmend Auswirkungen auf die Versicherungsbranche, einschließlich der Hausratversicherung. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) berichtet: "Der aktuelle IPCC-Sachstandsbericht erwartet für das Jahr 2100 eine Erderwärmung zwischen 1,5 und 5 Grad Celsius. Die Folgen des Klimawandels sind längst auch in Europa und in Deutschland spürbar. Starkregen, Überschwemmungen, Sturm, Hagel, Hitze und Dürre treten immer häufiger auf und hinterlassen verheerende Spuren. Extreme Wetterereignisse kosteten die deutsche Volkswirtschaft zwischen 2018 und 2021 über 80 Milliarden Euro."

Diese Entwicklung könnte zu steigenden Prämien für Hausratversicherungen führen, insbesondere in Risikogebieten. Der Versicherungsbote berichtet: "Der Klimawandel wirkt über physische Risiken wie Extremwetterereignisse und transitorische Risiken durch Marktveränderungen auf die Finanzbranche ein. Besonders die Bewertung von Immobilien könnte durch strengere klimapolitische Anforderungen unter Druck geraten."

Digitalisierung der Versicherungsbranche

Die Digitalisierung verändert auch die Hausratversicherungsbranche. Thinksurance erklärt: "Die Digitalisierung verändert die Art und Weise, wie wir die Welt sehen, wie wir zusammenarbeiten, wie wir Herausforderungen analysieren und lösen. Sie erfasst jeden Bereich des Lebens, ob privat oder beruflich."

Für Verbraucher bedeutet dies:

  • Einfacherer Vergleich von Tarifen durch Online-Vergleichsportale
  • Digitale Abschlussprozesse ohne Papierkram
  • App-basierte Schadensmeldung mit Foto-Upload
  • Schnellere Schadensregulierung durch automatisierte Prozesse
  • Individuellere Tarife durch datenbasierte Risikobewertung

 

Tipps für den Abschluss einer Hausratversicherung 
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Versicherungssumme richtig berechnen

Die korrekte Berechnung der Versicherungssumme ist entscheidend, um im Schadensfall ausreichend abgesichert zu sein. Die Verbraucherzentrale empfiehlt: "Die Versicherungssumme sollte dem tatsächlichen Wert Ihres Hausrats entsprechen."

Leistungen vergleichen

Finanztip rät: "Einige Leistungen sind in jedem Hausratversicherungstarif gleich. Viele andere jedoch nicht. Es ist deshalb wichtig, die eigenen Leistungswünsche zu kennen und die Tarife miteinander zu vergleichen."

Die Stiftung Warentest bestätigt: "Vergleichen lohnt sich, denn teure Verträge kosten bis zu siebenmal so viel wie günstige."

Auf Ausschlüsse und Einschränkungen achten

Beim Abschluss einer Hausratversicherung sollten die Versicherungsbedingungen sorgfältig geprüft werden, um Ausschlüsse und Einschränkungen zu identifizieren. Besonders wichtig sind Klauseln zu Selbstbeteiligungen, Entschädigungsgrenzen für Wertsachen und Ausschlüsse bestimmter Schadenursachen.

Regelmäßige Überprüfung des Versicherungsschutzes

Die Stiftung Warentest empfiehlt: "Sparen kann oftmals auch, wer seinen Altvertrag prüft und in einen neuen, günstigeren und zusätzlich leistungsstärkeren Tarif wechselt."

Eine regelmäßige Überprüfung des Versicherungsschutzes ist sinnvoll, um sicherzustellen, dass die Versicherungssumme dem aktuellen Wert des Hausrats entspricht und die Konditionen wettbewerbsfähig sind.

Fazit

Die Hausratversicherung bietet einen umfassenden Schutz für den beweglichen Besitz innerhalb der eigenen vier Wände. Sie deckt Schäden durch Feuer, Leitungswasser, Einbruchdiebstahl, Sturm und Hagel ab und ersetzt in der Regel den Neuwert der beschädigten oder zerstörten Gegenstände.

Die Kosten für eine Hausratversicherung variieren je nach Wohnfläche, Wohnort und gewähltem Leistungsumfang, liegen aber durchschnittlich bei etwa 35 Euro pro Jahr. Die korrekte Berechnung der Versicherungssumme ist entscheidend, um im Schadensfall ausreichend abgesichert zu sein und eine Unterversicherung zu vermeiden.

Ob sich eine Hausratversicherung lohnt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, insbesondere vom Wert des Hausrats und der finanziellen Möglichkeit, diesen im Schadensfall selbst zu ersetzen. Für die meisten Haushalte ist eine Hausratversicherung jedoch empfehlenswert, da sie im Ernstfall vor erheblichen finanziellen Belastungen schützen kann.

Aktuelle Entwicklungen wie der Klimawandel und die Digitalisierung haben Auswirkungen auf die Hausratversicherungsbranche und könnten zu Veränderungen bei Prämien und Leistungen führen.

Beim Abschluss einer Hausratversicherung ist es wichtig, die Tarife verschiedener Anbieter zu vergleichen, auf Ausschlüsse und Einschränkungen zu achten und den Versicherungsschutz regelmäßig zu überprüfen, um sicherzustellen, dass er den aktuellen Bedürfnissen entspricht.

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