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Die Kosten für Autofahrer in Bayern haben sich in den vergangenen Jahren dramatisch erhöht und wachsen deutlich schneller als die allgemeine Teuerungsrate. Laut aktuellen Daten des bayerischen Landesamts für Statistik verteuerten sich zentrale Kostenfaktoren rund ums Auto zwischen 2015 und 2024 um bis zu 80 Prozent, während die allgemeine Inflation im gleichen Zeitraum nur 27,4 Prozent betrug.

Führerscheinerwerb mit extremer Kostensteigerung

Besonders drastisch fällt die Preisentwicklung beim Führerscheinerwerb aus. Der Theorieunterricht verteuerte sich um 80,7 Prozent, während die Kosten für Fahrstunden um 71,5 Prozent zulegten. Damit liegt die Teuerungsrate beim Führerschein fast dreimal höher als die allgemeine Inflation. Die amtlichen Gebühren stiegen mit 24 Prozent zwar moderater, machen jedoch nur einen geringen Teil der Gesamtkosten aus.

Werkstatt- und Versicherungskosten belasten Fahrzeughalter

Auch bestehende Autobesitzer spüren die Kostenspirale deutlich. Wartung und Reparaturen verteuerten sich um 53,3 Prozent, während die Kfz-Versicherungsprämien um 43,5 Prozent anstiegen. Dieselkraftstoff legte um 41,2 Prozent zu, Neufahrzeuge wurden 35,5 Prozent teurer.

Lediglich bei Benzin (+27,2 Prozent), Reifen (+27,8 Prozent) und Garagenmieten (+27,5 Prozent) bewegte sich die Preisentwicklung im Rahmen der allgemeinen Inflation.

Fahrzeugbestand wächst trotz Preisanstieg

Trotz der massiven Kostensteigerungen ist der Fahrzeugbestand in Bayern weiter gewachsen. Anfang 2025 waren 8,4 Millionen Pkw im Freistaat zugelassen – eine Million mehr als 2015. Allerdings gingen die Neuzulassungen im Vergleich zu 2015 deutlich zurück, ein Trend, der sich laut Kraftfahrt-Bundesamt auch in den ersten neun Monaten 2025 fortsetzte.

Strategien gegen die Preisspirale

Autofahrer können mit gezielten Maßnahmen gegensteuern:

Führerschein

  • Fahrschulpreise vergleichen (Differenzen bis zu mehreren hundert Euro)
  • Intensivkurse nutzen, um Fahrstunden zu sparen
  • Gründliche Vorbereitung auf die Theorieprüfung

Versicherung

  • Jährlicher Tarifvergleich (Einsparpotenzial mehrere hundert Euro)
  • Höhere Selbstbeteiligung wählen
  • Kleine Schäden selbst tragen
  • Telematik-Tarife prüfen
  • Kündigungsfrist 30. November beachten

Werkstattkosten

  • Freie Werkstätten nutzen (30-40 Prozent günstiger als Vertragswerkstätten)
  • Wartungsintervalle einhalten
  • Mehrere Angebote einholen
  • Verschleißteile online kaufen

Kraftstoffkosten

  • Abends zwischen 18 und 22 Uhr tanken
  • Tank-Apps nutzen
  • Autobahntankstellen meiden
  • Vorausschauend fahren (Einsparpotenzial bis 20 Prozent)

Fahrzeugkauf

  • Jahreswagen (bis 30 Prozent günstiger als Neuwagen)
  • Saisonale Preisvorteile nutzen
  • Finanzierungsangebote vergleichen
  • Privatverkäufe prüfen (keine Mehrwertsteuer)

Experten empfehlen zudem, Alternativen wie Carsharing, Fahrgemeinschaften oder die Kombination mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu prüfen, um die Gesamtkosten zu senken.

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