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Die Inflationsrate von 2,3 Prozent übertrifft aktuelle Zinsangebote und führt zu negativen Realrenditen bei Standardanlagen. Sparer mit durchschnittlichen Konditionen verlieren kontinuierlich Kaufkraft.

Negative Realverzinsung erreicht neuen Tiefstand

Der durchschnittliche Realzins beim Tagesgeld ist auf minus 1,12 Prozent gefallen - den tiefsten Wert seit Februar 2024. Diese Entwicklung resultiert aus der Kombination steigender Inflationsraten bei gleichzeitig stagnierenden Zinserträgen. "Auf den ersten Blick könnten Sparer mit der aktuellen Zinsentwicklung zufrieden sein, doch die deutlich angezogene Inflation macht die sanfte Erholung der Sparzinsen wieder zunichte", erklärt Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH.

Die Durchschnittszinsen beim Tagesgeld verharren seit zwei Monaten bei 1,28 Prozent, während die Inflation auf 2,3 Prozent gestiegen ist. Auch Festgeldanlagen bieten im Durchschnitt keine positive Realrendite mehr:

  • Einjähriges Festgeld: minus 0,45 Prozent Realzins
  • Fünfjähriges Festgeld: minus 0,21 Prozent Realzins

Selektive Anbieterauswahl als Ausweg

Trotz der negativen Durchschnittswerte existieren am Markt deutlich attraktivere Konditionen. Bei gezielter Anbieterauswahl können Sparer den Kaufkraftverlust stoppen oder sogar reale Vermögenszuwächse erzielen:

  • Fünfjähriges Festgeld: Spitzenangebote bis 3,0 Prozent (über Inflationsrate)
  • Einjähriges Festgeld: Top-Konditionen bis 2,7 Prozent
  • Tagesgeld: Bestangebote bis 2,8 Prozent unbefristet für alle Kundengruppen

Diese überdurchschnittlichen Zinssätze stammen überwiegend von ausländischen EU-Banken, die meist unter die gesetzliche Einlagensicherung fallen.

Deutsche Institute holen auf

Auch inländische Banken bieten mittlerweile wettbewerbsfähige Konditionen:

  • Fünfjähriges Festgeld: bis zu 2,85 Prozent
  • Einjähriges Festgeld: bis zu 2,4 Prozent
  • Tagesgeld: bis zu 2,3 Prozent

Fazit für Anleger

Die Daten zeigen eindeutig: Durchschnittliche Zinssätze reichen nicht aus, um die aktuelle Inflation zu kompensieren. Nur durch aktiven Vergleich und gezielte Auswahl überdurchschnittlicher Angebote können Sparer den schleichenden Vermögensverlust vermeiden. Die Differenz zwischen Durchschnitts- und Spitzenkonditionen ist dabei erheblich und entscheidet über reale Verluste oder Gewinne im Niedrigzinsumfeld.

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